Freitag, 31. August 2007

Ich habe einen Nachmieter gefunden. Zwei sogar, zweimal Paul. Künftige Maschinenbauer aus Schwerin. Mein Vermieter hat nur Interesse an der schnellen Unterschrift, sich aktiv um etwas kümmern will er am liebsten gar nicht. Mir ist es egal, sie werden so gut ins Haus passen wie ihr Konkurrent, der 20-jährige angehende Logistiker.

Die halbe Bücherwand ist verpackt. Der Kleiderschrank fast leer. Geliehene Dinge kommen in Tüten, Reiseschnickschnack in einen großen Korb. Die Plastiktüten gegen den Container-Mief und das Klebeband waren überraschend teuer.

Bei T. konnte ich heute schon mal üben, wie es ist, Dinge aus Wohnungen heraus und Treppen hinunter zu tragen. Gelbe Säcke mit Klamotten, Stoffbeutel mit Geschirr und anderen Fundstücken, eine kleine Kiste und anderes Gedöns. Die größeren Kisten vermochte ich nicht mal anzuheben. Der einzige Termin, der T. drückte, war das Fußballspiel um 18 Uhr.

J. bot an, auch bei meinem Umzug zu helfen. Damit hätte ich vielleicht genügend Leute zusammen, ich muss morgen noch mal telefonieren. Ein Vito kostet knapp 85 Euro, B. kann einen Anhänger besorgen. Dann könnten wir alles in einem Rutsch fahren und vorher noch Sperrmüll wegbringen. Ein Traum! Würde wahr. So leicht kann das manchmal sein…

Auch sonst löst sich vieles in Wohngefallen auf, was mir noch vor ein paar Tagen Magenschmerzen bereitete. Doch wahrscheinlich war es genau diese Aufregung, die mich so schnell zurück nach Hause trieb, zum Aufbau der Kartontürme. Vier Türme stehen schon, am Ende wird vermutlich in jedem Karton mindestens ein Buch sein. Der Gedanke gefällt mir. Ich habe das Gefühl, schon viel geschafft zu haben. Dass ich fast entspannt in den Flieger steigen werde, ist heute deutlich wahrscheinlicher geworden. Dennoch ist noch viel zu tun, zu besorgen, zu erledigen. Ich hab zu wenig Kartons, muss weitere Pflanzenasyle bestücken, die Küche bruchsicher einpacken; dazwischen noch ein wenig Arbeit hier, Uni da, Stipendium dort.

Der Kater wäre die ganze Zeit im Weg und zudem zuerst irritiert und dann angep*sst von all den Umbauten. Es ist gut, dass er nicht hier ist. Auch wenn ich seine Wärme an meinen Beinen vermisse.

Und die Sprache? laa ’arif al-lura al-arabia – ich kenne die arabische Sprache nicht. Kommt Zeit, kommt Rat, kommt…