Sonntag, 28. Oktober 2007

Wunderliches:

Eine meiner arabischen Sprachpartnerinnen, eine junge, fleißige und eigentlich intelligente Frau, stellte sich meiner Bekannten mit folgenden Worten vor: „Ich heiße Isra, wie unser Feind, nur ohne –el.“ Ich hab mir jeden Kommentar verkniffen, sie schien gar nicht über ihren Satz nachzudenken.

Ein Amerikaner, der auf einer Party Witze über Konzentrationslager macht und sich dann damit herausredet, dass ihm die Tragik der Geschichte durchaus bewusst sei, schließlich habe er selbst jüdische Vorfahren. Aber er war auch nicht davon zu überzeugen, dass Pornographie Schattenseiten hat. Vergessen wir ihn also ganz schnell wieder.

Die Telekom schickt mir noch immer Rechnungen, die über den Grundbetrag hinausgehen.

Meine Professorin hat meine Magisterarbeit noch nicht mal angefangen zu lesen, weil ich ja ohnehin frühestens im März meine Prüfung machen werde. Prinzipiell hab ich nix gegen die Verzögerung, aber sie hätte mich zumindest kurz darüber informieren können. Ich wurde mächtig unruhig als nach dem 1. Oktober so gar nix in meinem Ausweichbriefkasten passierte.

Es gibt immer noch Leute, die mich bei Myspace nicht erkennen – trotz Fotos.

Karamel auf den Beinen tut wirklich gar nicht weh.


Neues:

Ein Teppich, ein Wasserhahn am Waschbecken, eine Handpumpe für die riesige Trinkwasserflasche, die auf meinem Kühlschrank thront und die ich kaum bewegen kann, Fotos an den Wänden, steigendes Gefühl für die Sprache, zwei Stunden Yoga, echte und nette Iraker in meinem Bekanntenkreis.


Wie immer:

Zu wenig Zeit für alles.


Lieblingssatz:

Ma aindi fikra. – Ich habe keine Ahnung.