Samstag, 15. September 2007

Ach, es ist furchtbar mit Technik zu arbeiten, von der man nix versteht. Ich wollte es schlau anstellen und hatte mir den Laptop von jemandem einrichten lassen, der sich damit auskennt. Leider saß ich nicht direkt daneben und konnte so nicht bei jedem Programm, das aufgespielt wurde, dumme Fragen stellen. Das Ergebnis ist, dass ich absolut keinen Schimmer habe, was zum Beispiel der so genannte Nero Scout eigentlich tut. Das wäre mir an sich egal, denn ich kann mich durchaus damit abfinden, dass ich nicht von jedem Programm auf meinem Rechner weiß, was ich damit anfangen kann und soll. Normalerweise ignoriere ich die Teile geflissentlich, so lange Spybot (Was übrigens ein ganz wunderbares Programm ist! Das ich selbst installiert habe...) nicht sagt, dass ich sie besser rausschmeißen sollte. Schlimm finde ich aber, dass ich das Teil gestern aufgeräumt habe, weil verschiedene Dokumente entweder offensichtlich leer waren oder überflüssig, und sämtliche dieser Daten heute wieder in den Verzeichnissen auftauchen. Wenn das System mich fragt, ob ich sicher bin, dass ich die gewählten Dateien löschen will und ich auf Ja klicke, sollten sie doch weg sein, oder?!?!? Sind sie aber nicht! Noch übler finde ich, dass das Ding offensichtlich überwacht, was ich auf meiner Festplatte so treibe. Naja, es war sicher gut gemeint. So weit ich es verstehe, soll mich das Teil bei der Verwaltung meiner Musik und Bilder unterstützen. Mal davon abgesehen, dass ich als Ordnungsfreak eigentlich kein Programm brauche, um durch meinen Datenwust durchzusteigen, hat der Mensch, der den Rechner eingerichtet hat, Spuren hinterlassen, die ich jetzt nicht mehr los werde. Die Dateien lassen sich zwar löschen, tauchen aber nach jedem Neustart wieder auf. Die einzelnen Ordner lassen sich gar nicht entfernen. Schon mal in nen Monitor gebissen? Für freundliche Hinweise per Mail wär ich dankbar, deaktiviert hab ich den Mist mittlerweile...

Hmm, ja, sonst hat der Tag nicht viel gebracht. Ich wollte Geld sparen und bin in meinem Zimmer geblieben statt mit den anderen noch mal durch Downtown zu streifen. Habe die Taschen fertig geflickt und auch begonnen, die Ärmel meines Mantels wieder gesellschaftsfähig zu machen. Das wollte ich auch schon seit Wochen getan haben. Arabisch gelernt, weiter über Jordanien gelesen, gegessen, getrunken, genickert, grade mal drei Zigaretten geraucht. Außerdem musste das Ersatz-MD-Gerät heute ran und den Straßenlärm und die Moschee nebenan aufnehmen. Dabei hat es sich einmal heftig verschluckt und gar nichts aufgenommen, aber die restlichen Aufnahmen scheinen in Ordnung. Für Interviews werd ich also weiterhin das Original-Schätzchen nehmen. In einem Forum las ich über mein Modell: „Ein Museumsstück, aber ein schönes.“ Besser kann ich das auch nicht formulieren. I love my little sony ;)

Gleich werde ich die Küche unsicher machen. Jetzt darf ich ja: al-schams, die Sonne, ist schon untergegangen, al-saum (wieder so ein kehlig gesprochenes Wort), das Fasten, bereits gebrochen.

Wer dabei wen verunsichert hat, sei dann aber doch noch mal dahin gestellt. Weil der Abfluss verstopft war, habe ich versucht, meinen Topf in der Nachbarküche zu spülen. Da allerdings kam das Wasser dann unten raus gelaufen. Und als ich den Mülleimer benutzte, lernte ich prompt den eigentlichen Bewohner der Küche kennen. Ich habe ihn spontan Bert getauft, Bert Schabe. Obwohl, Moment! Das hier ist ein female hostel. Dann war es wohl Berta. Gute fünf Zentimeter groß, hellbraun, lange Fühler. Wir trafen sofort eine Vereinbarung: Sie kommt mir nicht zu nahe, ich komm ihr nicht zu nahe. Gerne hätte ich für Euch ein Bildchen von ihr gemacht, aber sie schien unserer Vereinbarung so wenig zu trauen wie ich. Nach ein bisschen hin und her verschwand sie hinter dem Heizkörper.

Auf der Liste der vergessenen Dinge stehen jetzt neben dem Topf: Eine Pfanne, Topflappen, ein tiefer Teller, die Gesichtscreme (keine Ahnung, wie ich die Creme vergessen konnte – vermutlich ein Fall von akuter Senilität). Aber musch muschkiila, kein Problem, denn der Teller wird durch die Tupperschüssel ganz gut ersetzt, das Geschirrhandtuch macht sich als Topflappen ganz gut und die nette Russin von nebenan leiht mir ihre Pfanne so gern wie ihr Spülzeug.