Freitag, 15. Februar 2008

Heute Morgen hat die Erde gebebt. Eine gefühlte Minute lang wackelte plötzlich das gesamte Haus, ich im Bett mit dem Laptop auf den Knien natürlich mit. Nichts ging zu Bruch, nichts fiel herunter – obwohl all meine Ablagen wie immer übervoll sind. Ich wollte erst an einen vorüber fahrenden LKW glauben, aber das wäre ja dann eine Sache von wenigen Sekunden gewesen, Motorengeräusch inklusive. Zudem passen so große LKW nicht durch die Straßen der Nachbarschaft. Weiterer Beleg für das Erdbeben: Mein Herz raste danach. Was für ein irres Gefühl! Mein erstes und bis heute einziges Erdbeben hatte ich als 15-jährige ja stumpf verschlafen. Auf mehr Werte auf der Richterskala als heute kann ich allerdings getrost verzichten.

Gestern hab ich mit nem (Fernseh-)Journalistenkollegen Milchshakes und Wein getrunken, während draußen ein Regenschauer den nächsten jagte, und mich über Prostitution in Jordanien unterhalten. Morgen geht’s ins erzkonservative Zarqa zu einer selbstverwalteten Fraueninitiative. Sonntag erfahre ich mehr über Landarbeiterinnen. Montag treff ich mich mit der Vorsitzenden einer überregionalen Fraueninitiative. Dienstag mit einer Direktorin des Umweltministeriums. Mittwoch besuche ich einen Kindergarten. Mehr oder minder volles Programm also. Allerdings brauche ich dringend noch mehr Kontakte außerhalb Ammans.

Gerade kocht das Nudelwasser und später feiert ein etwas schräger Brite seinen Geburtstag, der allerdings erst in gut sieben Tagen sein wird, gemäß dem Motto: Wenn die Feste nicht fallen, dann muss man halt feiern.

Nächste Woche soll’s hier wieder schneien. Wie war das mit dem Auswandern wegen der Temperaturen? Hierhin dann wohl eher doch nicht. Obwohl die letzten Tage mit 10 Grad Durchschnittstemperaturen (also deutlich wärmer in der Sonne...) schon ganz angenehm waren.