Dienstag, 4. September 2007

Zwischenzeitlich habe ich das Gefühl, alles wächst mir über den Kopf. Der Anhänger ist doch nicht zu haben. Zur Vertragsunterzeichnung in der Staatskanzlei komme ich zu spät. Die Leute in der Stadt laufen zu langsam. Ich habe Lust, jemanden zu verprügeln; ein Sandsack würde es sicher auch tun.

Warum der Laptop den MP3-Player nicht erkennt, können mir die Männer im Technikkaufhaus nicht erklären. Der Uhrenmann verlangt ein Lächeln für seinen Service, das Pärchen hinter mir kichert schadenfroh. Nur der Schlüsselmann und die Frau im Fotoladen sind freundlich. Jetzt besitze ich ein Abus-Vorhängeschloss für den Container und „brave“ Passfotos für die Reise.

Ein großer Teil der Küche ist eingepackt, C. kam mit Dampfnudeln, die sich als Hefeklöße herausstellten, und half mir auch nach dem Essen. Gwendolin, das aufblasbare Krokodil, das bisher im Badezimmer wohnte, wehrte sich beim Einpacken, aber sie hatte keine Chance. B. kam mit kleineren Kartons, jetzt sind auch die Ordner mit Steuerkram, Versicherungen und Unikram verpackt. Ich hoffe, alle wichtigen Unterlagen herausgekramt zu haben. Eine Kiste mit ganz aktuellen Sachen steht offen und übervoll neben dem Schreibtisch. Und in jedem Raum lauern noch Gegenstände, die in Kisten wollen, direkt neben den Kandidaten für den Müll.

Der Haufen mit den Dingen für die Reise wächst bedrohlich. Ich werde noch mal aussortieren müssen, aber auch das gehört ja zum Packen. Mit meiner Garderobe bin ich endlich zufrieden, ob sie sich bewährt, werde ich sehen. Sogar ein Care-Paket mit Hygieneartikeln – ein Satz, der eigentlich nur Frauen betrifft – hab ich gepackt und C. in treue Verwahrung gegeben. Beim Sichten der Reiseapotheke fühlte ich mich wieder ein bisschen übergründlich. Dass ich die Halskrause, die ich fein säuberlich verpackt im Schrank fand, tatsächlich mitnehme, bezweifle ich doch stark.

Die Zahl der Umzugshelfer wirkt plötzlich wieder ausreichend. Die klaffenden Lücken in den Regalen beruhigen mich. Dass ich zwischen all den Kisten warme, wenn auch chaotische Inseln um Tische und Polster herum bewahre, macht die Leere der Wände weniger schlimm.

Auch heute kein Arabisch. Es ist einfach die falsche Zeit. Noch fünf Tage.